Mokumé Gane Eheringe - Wenn das Edelmetall Wellen schlägt
Während viele Kunden über die Assoziation Holz auf das Mokumé Gane stoßen, gibt es auch die starke Verbindung zu dem Element Wasser, dass sich in den Mustern widerspiegeln kann. Gerade bei den diagonal verlaufenden Streifen oder besonders wilden Fleckenmustern kann man an Reflexe und Spiegelungen in bewegten Wasser denken.
Was liegt da näher als die Idee, auch die Ringform dem nassen Element Wasser anzupassen?
Eheringe sind wohl das persönlichste Symbol für Liebe und Verbundenheit einer Ehe. Wie kann man es schaffen, robustes Material wie die Edelmetalle zu einem anschmiegsamen Schmuckstück zu formen?
Schließlich soll der Trauring täglich getragen werden und das über Jahrzehnte.
Eine organische, wellenartige Ringform mit den Mustern vom Mokumé Gane zu kombinieren bietet sich da an.
Jedenfalls hatte ich diese Idee, als 2017 ein paar von ihrer Passion für den Wassersport erzählte. Sie wünschten sich Eheringe, die diese gemeinsame Verbundenheit verdeutlichen.
Das Wort Welle lag für mich greifbar im Raum. Auf meinem Skizzenblatt, was ich bei jedem Beratungsteam Termin dabei habe, begann ich zu zeichnen.
Aus den Linien und Schwüngen entstanden wellenförmige Ringe.
Aber es braucht doch eine Menge Planung und Ausprobieren in Papier, bevor diese ersten organischen Eheringe mit Wellenform entstanden. In diesem älteren Blogbeitrag kannst du meinen Weg zu diesen Ringen nachlesen.
Seitdem sind mehrere dieser eher wilden und schwungvollen Trauringe in meiner Goldschmiedewerkstatt entstanden. Und diese Unikate möchte ich hier vorstellen.
Die Herstellung von organischen Mokumé Gane Ringen erfordert nach dem aufwändigen Prozess des Schweißen, Schichtens und der Mustererzeugung weitere Überlegungen. Wie erreiche ich die wellige Kante, ohne Material und Arbeitszeit zu verschwenden? Denn machen wir uns nichts vor: Beides ist ein großer Kostenfaktor bei diesen Trauringen.
Doch auch hier konnte ich auf meine lange Erfahrung zurückgreifen. Während die meisten Mokumé Gane Trauringe aus einem langen Strang, also hintereinander gearbeitet werden, habe ich auch schon die zwei Ringe nebeneinander aus dem Strang geschnitten.
Das hat den Vorteil, dass das Muster von einem zum anderen Ringe läuft, wenn man sie übereinander legt.
Löffelchenstellung sozusagen - und das geht noch besser bei einem welligen Rand.
Solche Bedeutungen und Besonderheiten von meinen angefertigten Mokumé Gane Eheringen sind mir und meinen Kunden besonders wichtig.
Manchmal sind diese Dinge auch nicht auf den ersten Blick zu sehen. Das macht eine Form der Intimität aus, die nur das Paar teilt.
Zusätzlich empfinde ich diese natürliche Form der Ringe als sehr gut tragbar.
Unsere Finger sind ja tatsächlich wieder richtig rund noch ganz gleichmäßig gerade an die Hand gewachsen. Durch die Wellen kann sich der Ring noch stärker anschmiegen. Er fühlt sich weitaus weniger störend an, als ein dicker runder Ring.
Das Zusammenspiel von diesen einzigartigen Rändern des Rings und dem Mokumé Gane Muster schafft - wenn es das geben kann - eine noch höhere Einzigartigkeit als bei geraden Mokumé Gane Ringpaaren.
Selbst bei den Mokumé Gane Eheringen hat eine industriell gefertigte Produktion Einzug gehalten.
Ich denke im Zuge von künstliche Intelligenz wird es immer wichtiger werden, uns mit von menschengemachten Dingen zu umgeben.
Kunst und Gewerke, die Menschlichkeit in kleinen Unregelmäßigkeiten und Fehlern beinhalten, entsprechen unsere Natur.
Zurzeit habe ich wieder so ein Trauringpaar in Arbeit und ich freue mich schon darauf, wie es wohl ausfallen wird.
Schreib mir, wie dir diese wilde Form der Eheringe gefällt!