Goldankauf oder Gold Recycling ?

Ich hab es wieder getan: Aus altem Schmuck meiner Kunden wird neues Gold für Ihre Eheringe!

Altgold einschmelzen

Dabei habe ich mich an diese vielversprechenden Werbe-Mail von letzter Woche erinnert:

Und an dieses wundervolle Video von

Kaddi auf coldmirror

, einem ihrer äußerst kreativen Video-Kanäle.

Persiflage auf die Angebote Gold per Brief einzusenden.

Mein Tipp: #niemachen

Ganz ernsthaft die Hintergründe zum Goldankauf?

Zuerst einmal kann sich Jeder mit dieser Geschäftsidee selbständig machen. Es besteht keine vorherige Genehmigungspflicht oder eine benötigte Ausbildung.

Aber natürlich steht vor jeden Start eines Geschäfts die gewerbliche Anmeldung.

Diese ist immer mit einer Überprüfung verbunden, in diesem Fall muß ein Führungszeugnis und eine Auskunft aus dem

Gewerbezentralregister

vorlegen. Letzteres registriert alle bundesdeutschen Gewerbetreibenden zentral und kann damit sämtliche Tätigkeiten nachvollziehen.

Auch ein paar gesetzliche Vorschriften regeln den Goldhandel, wie der Vorbot von Hehlerei oder den Erwerb von Edelmetallen aus der Hand von Minderjährigen.

Dennoch rate ich gerne von  Zwischenhändlern ab.

Lieber sofort selbst zu einer Scheideanstalt gehen.

Und das hat neben der Gefahr eines -immer möglichen- Betrugs auch einen anderen Grund.

Es entstehen durch die Ankauf von Altgold Kosten.

Entweder investiert man selbst Arbeitszeit inklusive Nebenkosten in das Einschmelzen.

Oder man gibt das Altgold zu einer Scheideanstalt. Letztere muß natürlich auch eine Bearbeitungsgebühr für das Recyceln verlangen.

Je mehr Stationen also ihr Gold durchläuft, je mehr wird vom eigentlichen Wert abgezogen.

Ein weiterer Grund, warum ich meinen Kunden gerne die direkte Umarbeitung anbiete, ist daß ich hier als Service fast 1 zu 1 das vorhandene Material verrechnen kann.

Bei Ankäufen wird nur das prozentual enthaltene Feingold berechnet.

Will man also hinterher von dem erzielten Gewinn wieder ein Schmuckstück kaufen, muß man neben der Herstellung vom Stück selbst, auch die die Herstellung der gewünschten Legierung bezahlen.

Daher ist übrigens auch der direkte Vergleich der Börsenpreise am Weltmarkt für Edelmetalle mit Preisen in Ladengeschäften sehr hinfällig.

Oder kauft ihr eure Bananen im Supermarkt zu Aktienkursen?

Ein letzter Grund warum ich Gold in Briefen fragwürdig finde, ist die Frage des Verlustes. Haften muß hier immer des Versender.

Wertgegenstände sind in Briefen, ja auch in Einschreiben nicht "erlaubt", bzw ein Haftungsanspruch besteht hier nicht.

Alleine mit einem dhl-Päckchen oder -Paket ist eine Versand von Edelmetallen möglich. Und hier gilt zur Zeit eine Obergrenze für Schmuck von 500,- Euro, auch wenn man eine höhere Summe versichern lässt. Andere Paketanbieter haften zum Teil gar nicht für Schmuck. Alternativen bieten nur Wertkuriere.

Meine liebste Scheideanstalt ist übrigens in Hamburg: Die Firma

Schiefer& Co

. Aber diese hat eine eigenen Beitrag verdient.

Altgold bzw -Silber und Gekrätz eines Goldschmieds