Mokumé Gane Trauringe 750 Gold + Shakudo - Making off 1
Für einen Montagmorgen-Einblick in die Werkstatt ist es heute Abend zu spät. Daher gibt es nun endlich einen ausführlichen Blick in die Herstellung eines Paar Trauringe in der Mokumé Gane Technik:
Dieses Paar besteht aus 750 Gelbgold, 750er Rotgold und Shakudo mit 7% Goldgehalt.
Zuerst werden die Bleche zugerichtet, so daß sie gleich dick, gleich groß und die Oberflächen ganz, ganz fein geschliffen und plan sind. Ist man hier nachlässig, gibt es später Luftblasen und schlecht verbundenen Schichten.
An manchen Tagen schleife ich mir daher schon mal - im wahrsten Sinne des Wortes - die Finger wund.
Die Oberflächen werden dann noch gereinigt, dann sie müssen auch staub- und fettfrei sein.
Dann baue ich um die gestapelten Bleche eine Art Esse mit Lötkohle. Damit simuliere ich eine große Schmiedeesse, bzw arbeite ein bisschen wie ein Goldschmied im Mittelalter.
Nur daß ich nicht mit einem Blasebalg, sondern mit dem Lötrohr die Schichtung zum Verschweißen bringe. Die Kohle hilft dabei nicht nur die richtige Hitze zu erzeugen, sondern verhindert auch eine hinderliche Oxidation.
Erfolgreich verschweißt - auch wenn es etwas krumm aussieht! - wird der entstandene Blog versäubert und gewalzt.
Bei diesen Ringen geschieht nun etwas ungewöhnliches. Das Paar war sich nämlich nicht über das Muster einig. Daher teilen wir den Blog nun in zwei Teile. Eine Hälfte für sie, eine Häfte für ihn!
Seinen Teil des Mokumé Gane Blogs wird acht-eckig geschmiedet und dann verdreht.
Was jetzt so einfach aussieht bedeutet: Ausglühen, damit das Metallgefüge weich, bzw biegsam wird. Abschrecken, abtrocknen, einspannen, verdrehen, bis ein deutliche Härtung des Metalls zu spüren ist - was schon nach einer halben Umdrehung sein kann, ausspannen und wieder von vorne.
Das Verdrehen braucht Kraft und sehr viel Feingefühl gleichzeitig. Denn wie so oft, gilt auch hier: Nach fest, kommt ab...
Jetzt hab ich wieder die kleinen Schritte des Walzens nicht fotografiert- da geht es aber auch mit Glühen, Abbeizen und Walzen in mehreren Schritten vorwärts. Auf dem kürzeren Stück sieht man ganz leicht das entstandene Muster! Das Arbeiten mit Mokumé Gane macht es immer spannend, wohl auch weil man erst ganz am Ende das Muster wirklich gut sieht!
Aber nun zu dem Muster für sie! Sie wollte nämlich ein Holzmaserung-Muster. Dafür brauche ich mehr Schichten. Daher wird ihr Teil in vier gleichlange Teile geteilt.
Aber um einen realistischen Eindruck zu vermitteln, mache ich hier eine Pause. Denn im realen Goldschmiedeleben, wäre jetzt ein Arbeitstag zu ende - zugegeben, mit ein, zwei E-Mails und etwas Buchhaltung und in japanischer Ruhe und Versunkenheit, aber eindeutig zu ende!
Sicher ich kann inzwischen die Mokumé-Ringe auch schneller und mit Überstunden arbeiten. Aber es ist eine sehr anstrengenden Arbeit. - Ihr erinnert euch zB an die fein-geschmirgelten Bleche? Man kann das kaum darstellen, aber ich sitze oft über eine Stunde an einer einzigen ständig wieder kehrenden Bewegung.
Daher geht es hier das nächste Mal weiter!